Traumatherapeutin

Zum Thema Trauma-Therapie: ‚Zwänge‘ nach Traumatisierung.


Trotz der tragischen Auswirkungen, bis heute, zur Hauptsache im Bezug auf meine beiden Töchter, Enkel und nun Ur-Groß-Töchterlein, (siehe www.srf.ch/sendungen/reporter/der-lange-schatten-des-missbrauchs), bin ich dankbar, dass die Langzeitwirkungen, die mich plagten, mir durch die Ausbildung zur Trauma-Therapeutin bewusster wurden und nicht aus schlimmeren ‚zwingenden Zwängen‘ bestanden, als die, die ich hatte und zeitweilen noch habe. Da mein Vater drohte, mich und meine Mutter zu ermorden, im Fall ich über seinen heimlichen Missbrauch reden würde, war er nicht nur ein grausamer Pädophiler (Kinderschänder) sondern auch ein potenzieller Mörder und diese Muster waren die Muster, mit denen ich aufwuchs!

Durch die eigene Trauma-Therapie reißen die alten Narben seltener auf, und das alte Trauma wird auch selten ‚getriggert‘. Ich beschreibe im neuen Buch ausführlich, was das heißt. Am Ende dieses Buches: ‚Ich weinte nicht als Vater starb und hasste Sex bis ich Liebe fand‘ zeige ich meine eigenen, alltäglichen Langzeitwirkungen auf und beschreibe, wie ich mit meinem 3. Mann, vor der Hochzeit, zu meiner Kunst-Therapeutin gehen musste, um den Ekel vor den Sexteilen eines Mannes endlich loswerden zu können. Auch konnte ich mich selber, als Frau, bis zu dieser Ehe nicht annehmen und bin nun mit über 80 sehr glücklich!

Wenn ich von Tatsachenberichten, wie dem Folgenden, höre, bekomme ich Gänsehaut. Da alle meine Beziehungen scheiterten, entschied ich mich noch mit 63, nach der 2. Scheidung in Neuseeland, die Ausbildung zur Trauma-Therapeutin bei Dr. Peter Levine, zurück in der Schweiz zu absolvieren. Die folgende Lebensgeschichte, voll grauenhafter Zwänge, hat mich zusätzlich dazu animiert, was ‚Kompulsive Zwänge‘ anrichten können!

Es ist die Geschichte des Arztes, Arnold Shipman von Yorkshire, wo ich aufwuchs. Er wurde am 14. Januar 1946 in Nottingham geboren und erhängte sich im Gefängnis am 13.Januar 2004. Er hatte 236 weibliche Patienten auf seinem Gewissen, die er aus Zwang ermordete! Von sich aus gesehen aber hatte er ihnen einfach enormes Leiden erspart, dem er ihnen zu entfliehen half. Ich komme gleich zu dem möglichen psychologischen Hintergrund, möchte zuerst aber sagen:

Ich erlebte ähnliche Zwänge in Gedanken aus, verarbeitete diese aber in meinem 3. Buch: ‚Lilly Weiss-Schwarz, das Monster das ich hätte werden können.‘ In diesem Buch schneidet das kleine, vereinsamte Mädchen, Lilly, erzogen von psychisch belasteten Eltern, als erwachsene Frau einem kleinen Jungen den Penis ab (schmeißt ihn den Schwänen zum Fraß hin), um den kleinen Mann davor zu schützen, erwachsen zu werden ‘und Frauen damit nicht weh zu tun!‘ ‘Vollkommen VERRÜCKT‘, also aus der Mitte gerückt! GEWALT VERRÜCKT DIE SEELE!

Dr.Shipman wuchs in einer Familie einfacher Arbeiter auf. Er war das Lieblingskind seiner Mutter Vera. Es war diese Mutter, die ihm sagte, er sei etwas besonders Erhabenes. Diese Überzeugung ließ ihn als Arrogant ercheinen, was ihm wenig Freundschaften ermöglichte und ihn einige Jahre vereinsamen ließ. Als seine Mutter mit Lungenkrebs diagnostiziert wurde, musste er als Teenager lange zusehen, wie sie an einem grauenhaft schmerzvollen Leiden langsam starb. Wahrscheinlich war er jedes Mal so erleichtert, wie seine Mutter das war, wenn eine Morphiumspritze ihre Qual linderte. Als seine Mutter starb, war Arnold am Boden zerstört. Lange lebte er wie ein Heremit, bis er seine Frau Primrose traf und mit ihr eine Familie gründete. Mit der Zeit fing er ein Medizinstudium an und mit der Zeit starben immer mehr weibliche Patienten seiner Praxis. Die ersten Ermittlungen kamen zum Schluss, dass 15 seiner Patientinnen an einer Überdosis von Morphium starben. Danach wurden einige seiner Verstorbenen ausgegraben und er wurde schließlich verurteilt, 236 Patienten, in einer Zeit von 24 Jahren, umgebracht zu haben.

Es wurde gesagt: ‘Er habe kein Mitgefühl noch Respekt für andere Menschen und habe nicht versucht, seine Patientinnen am Leben zu erhalten!’

Das Urteil lautete: ‘Dr. Shipman sei WIE UNTER ZWANG, SÜCHTIG AUF DAS MORDEN GEWESEN!’ In meinen Augen war er ein Tennager, der stecken geblieben war in der Zeit und im Alter, als er ungeheuerlich gelitten hatte, während er seine Mutter so qualvoll und lange hatte sterben sehen müssen.

Daraus war ein kranker ZWANG entstanden, seinen Patientinnen einen ähnlich qualvollen Tod zu erleichtern, oder durften die nicht leben, da seine Mutter sterben musste?